Elena Harsányi

Soprano

Elena Harsányi wurde 1991 in Aachen in eine Familie hinein geboren, in der das gemeinsame Singen immer fester Bestandteil des alltäglichen Lebens war — nicht professionell, sondern als verbindendes soziales Element. So verwundert es nicht, dass ein erstes Opernerlebnis in jungen Jahren — natürlich mit Mozarts Zauberflöte — schlagartig die Liebe zur klassischen Musik erweckte. Nachdem sich die Lust am Singen auch in Kindheit und Jugend hartnäckig hielt und sich erste Erfolge des Gesangsunterrichts bei Frau Dr. Barbara Hebborn in Bonn in Form von Gewinnen bei Jugend Musiziert und intensiven Bühnenerfahrungen bei Opernprojekten der Stiftung Ludwig-van-B. einstellten, erwuchs langsam die Idee, das Singen über die Leidenschaft hinaus zu professionalisieren. Es folgten ein Bachelorstudium an der Hochschule für Musik Saar bei Frau Prof. Ruth Ziesak in den Bereichen Musiktheater und Gesangspädagogik sowie ein Master Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Tanz München bei Frau Prof. Christiane Iven. Die Möglichkeit, von diesen beiden herausragenden Künstlerinnen lernen zu können, die sowohl im Opern- als auch Lied- und Konzertbereich international erfolgreich waren, ist bis heute maßgeblich für Elenas sängerische und künstlerische Entwicklung.

Inspiriert von deren Musikalität und Arbeitsmoral konnte sie schon früh erste Erfolge im Bereich Oper und Lied verzeichnen.

Ihre Tätigkeit im Bereich Oper findet im Jahr 2019 mit ihrem Festengagement am Oldenburgischen Staatstheater zur Spielzeit 2019/20 sowie mit ihrem Debut als Pamina in Mozarts Zauberflöte bei den Schlossfestspielen Ettlingen einen neuen Höhepunkt. Schon während ihres Studiums war sie in mehreren Produktionen am Saarländischen Staatstheater zu hören, bevor sie für die Spielzeit 2016/17 Ensemblemitglied wurde. Hier war sie u.a. in Rollen wie Maria in Bernsteins West Side Story, als Clarine in Platée von Jean Philippe Rameau oder Papagena auf der Bühne zu erleben.

Ebenso prägend wie die Operntätigkeit, ist ihre Zusammenarbeit mit dem Pianisten Toni Ming Geiger, mit dem sie bereits seit dem Jahr 2012 ein Lied-Duo bildet. Mittlerweile sind sie regelmäßig in ganz Deutschland zu erleben, wurde u.a. vom Deutschen Musik Wettbewerb 2018 mit dem Bechstein-Sonderpreis ausgezeichnet und werden durch verschiedene Stipendien und Förderpreise unterstützt. Erwähnenswert ist vor allem die Aufnahme in das renommierte Förderprogramm der Académie Orsay-Royaumont 2019/20, das neben diversen Meisterkursen auch kunstwissenschaftliche Weiterbildungen, eine Europatournee sowie eine CD-Produktion ermöglicht. Maßgeblich für die Zusammenarbeit der beiden Musiker ist der Wunsch, die Zeitlosigkeit und Relevanz der Gattung Lied durch starke thematische Arbeit und Bezüge sowie durch neue und experimentelle Konzertformate aufzuzeigen.

Das Interesse für ausgefallenes Repertoire und neue Konzertformate schlägt sich auch in Elenas Arbeit im Konzertbereich nieder. Zu ihren größten Erfolgen an dieser Stelle zählen die Uraufführungen des zeitgenössischen Werkes „Variation über das Heidenröslein“ — eine der letzten Kompositionen Dieter Schnebels — in einer Fassung für Kammerorchester mit der Jungen Deutschen Philharmonie unter David Niemann sowie der Fassung für Orchester mit dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Duncan Ward. Ihre zurückliegenden Auftritte mit dem renommierten Blechbläserensemble Das Rennquintett zeugen ebenfalls von ihrer Freude am Außergewöhnlichen. Daneben sammelt sie auch regelmäßig Erfahrungen in klassischen Konzertformaten, war u.a. mit dem Philharmonischen Chor Berlin unter Leitung von Jörg-Peter Weigle in der Berliner Philharmonie als Solistin in Bachs Weihnachtsoratorium oder zusammen mit der Kammerakademie Potsdam in der Elbphilharmonie zu hören.

Elena war langjährige Stipendiatin des Cusanuswerks. Ihre Vielseitigkeit und ihr Bestreben Musik lebendig erlebbar zu machen, wurden beim Wettbewerb des Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft „Ton und Erklärung“ 2018 mit einem zweiten Preis gewürdigt. Ihr künstlerisches Ideal eines intuitiv-emotionalen Zugangs zur Musik, hofft sie auch in Zukunft weiter ausbauen zu dürfen.

 

 

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